Innovationsmanagement

Das Thema Innovation ist in den letzten Jahren zu einem Schlagwort geworden, dass in wirt-schafts- und technologiepolitischen Debatten als Synonym für „Motor der Wirtschaft, technologischer Fortschritts, Schubkraft für den Standort Deutschland, Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung“ steht. Die nicht ausreichende Innovationsfähigkeit Deutschlands wird seit einigen Jahren als die Ursache für hohe Arbeitslosigkeit und krisenhafte Wirtschaft kritisiert und mehr Investitionen in Forschung, Spitzentechnologie und hoch qualifizierte Wissenschaft werden gefordert. Umfangreiche Forschungsprogramme und Förderlinien der Bundesregierung und der Länder treten folglich mit dem Anspruch an, die Innovationskraft der Wirtschaft zu stärken.

Obwohl es in der bundesdeutschen Innovationspolitik auch um die Förderung von innovations-förderlichen Strukturen und nichttechnologischen Innovationen geht (z.B. innovative regionale Wachstumskerne, Innovationsforen, Innovationsfähigkeit in einer neuen Arbeitswelt, innovative Arbeitsgestaltung, Innovationen mit Dienstleistungen, eQualifikation, Innovation durch Unter-nehmenskultur) ignoriert ihre Prioritätensetzung doch offensichtlich weitgehend – und das auch angesichts der bereitgestellten Förderungs- und Forschungsbudgets - die Ergebnisse neuerer Innovationsforschung. Sie sieht als zentrales Problem vielmehr die fehlende oder verspätete Entwicklung neuer Märkte, Wirtschafts- und Arbeitsstrukturen. Hier „gibt es augenscheinlich noch manche Missverständnisse - die mechanistische Annahme etwa, man müsse nur die Mittel für Forschung und Entwicklung erhöhen, um die Innovationsdynamik in einer Gesellschaft zu forcieren.“ (Bsirske 2005). Deutschland erforscht und entwickelt Hochtechnologien, was aber fehlt, ist die Umsetzung. Deutliche Defizite in den organisatorischen Kompetenzen werden fest-gestellt und auf unzureichende innovationsfördernde Organisations- und Führungsaktivitäten zurückgeführt. Die Organisation von Wissen in Unternehmen sowie zwischen Betrieben und anderen Institutionen gilt als mangelhaft, das Qualifikationsniveau als nicht ausreichend. Produktion und Dienstleistung werden zu wenig auf Innovation ausgerichtet.

Wie Innovationen in Unternehmen möglich sind, unter welchen Bedingungen Menschen innovativ sind, innovativ sein können und es auch sein dürfen, das ist also die zentrale Frage bei der Annäherung an die Faktoren der Innovationsfähigkeit von Unternehmen.

Unternehmen haben Zukunftschancen im Sinne der Beschäftigungssicherung vor allem, wenn sie innovationsfähig sind. Innovationsfähige Unternehmen investieren in Human- und Organisa-tionsressourcen. Um innovationsfähig zu werden, sollten Unternehmen nicht nur allein in "harte Faktoren" wie Finanzierung, Technologie und Forschung investieren, sondern ebenso "weiche Faktoren" wie Führung, Arbeits- und Leistungsbedingungen, Motivation und externe Vernetzung berücksichtigen. Ein ganzheitliches Verständnis von Innovation setzt auf die Ressource Mensch als Wissensträger und Innovationstreiber in diesem Prozess